Kat Frankie

“Please Don’t Give Me What I Want“

Diese Frau ist eine Offenbarung, der neuste Streich „Please Don’t Give Me What I Want“ ein Meisterwerk! Die Wahlberlinerin und gebürtige Australierin Kat Frankie hat ihr neues Album einmal mehr fast allein produziert, um ihre Ideen möglichst punktgenau im Studio umzusetzen und Dinge zu wagen, die ihr keiner ausreden konnte. Und das ist gut so! Das Ergebnis ist ein ungemein intensives, interessantes „Folk Noir“-Album, dunkel und tiefgründig, mit einem ungewöhnlichen Focus auf der Stimme. „Ich wollte ein Album machen, auf dem der Gesang im Mittelpunkt steht, die Stimme und was sich alles mit ihr anstellen lässt,“ sagt die Sängerin und Gitarristin. In „Requiem for a Queen“ erscheint ihr Gesang wie ein Ruf aus weiter Ferne, Gastvocals zaubern wunderschöne Chöre und A Cappella Passagen („Take Care Of Him“, „Please Don’t Give Me What I Want“) und auf „Frauen verlassen“ singt sie vielfach geloopt von der Trennung eines Paares. Überhaupt: diese Stimme! Ausdrucksstark wie kaum eine Zweite – zu Recht wurde sie deshalb mit Annie Lennox verglichen – scheint Frankie mit dunklem Timbre immer mit voller Leidenschaft zu singen und alle Nuancen ihrer wandlungsfähigen Stimme auszukosten. Ungewöhnliche Klangfarben spenden Fagott, Viola und ein indisches Harmonium („Bina“). Erstmals hat sie auch einen deutschen Song („Der Ertrag“) geschrieben, in dem sie von Sherlock Holmes‘ „Der Hund von Baskerville“ inspiriert wurde. Magisch.

MELODIVA CD Tipp Oktober 2012

CD, 2012, 12 Tracks, Label: Zellephan

Mane Stelzer

11.11.2012