Lea W. Frey
“Plateaus“
Mal ganz anders ist sie geworden, die neue Platte von Lea W. Frey. Hat sie sich bei ihren vorherigen Alben noch der Neuverpackung von Songs anderer Künstler gewidmet, sind nun alle Songs von ihr und Andi Haberl geschrieben. Auch der musikalische Eindruck, den „Plateaus“ hinterlässt, ist verändert. Einzuordnen zwischen Jazz und Pop, ergänzt mit Stilelementen aus der Klassik und einem Hauch von Elektronik. Wobei… lässt sich Lea W. Frey überhaupt irgendwo in ein Genre einsortieren? Denkt sie doch nicht in Kategorien oder Stilrichtungen. Das ist auch etwas, was bei „Plateaus“ den Reiz ausmacht. Mit stimmungsbildend sind die Impulse von Liz Kosacks Synthesizer, und das nicht nur als Beiwerk, als der untermalende Klangteppich. Die sphärischen Klänge, die angeschlagenen Rhythmen passen nur zu gut zu der feinsinnig, sensiblen Stimme von Frey. Andi Haberl an den Drums, Bernhard Meyer am Bass und Peter Meyer an der Gitarre vervollständigen die Band und tragen jeder spezifisch dazu bei, das Publikum in die jeweils mit dem Song verbundene Stimmung zu versetzen. Und die Spanne ist weit, von mystisch verträumt wie in „Mountains Die“ bis hin zu dancebaren Stücken wie z.B. „Plateau“. Bemerkenswert ist die Einheit der gesamten Stimmung auf der Platte. Die Fünf haben es geschafft, in jedem der Titel wiedererkennbar zu sein. Trotz oder vielleicht gerade weil sie in jedem Song einer eigenen Interpretation Raum geben. Eine wahrliche „Zwischenlandung an einem Sehnsuchtsort“, wo sich „Ebenen verschieben auf einer großen Wanderung mit offenem Ausgang“.
CD, 2017, 10 Tracks, Label: Yellowbird Records
Anja Klein25.01.2018