Tonopol

Ich muss gestehen, ich hatte bis jetzt noch nichts von Tonopol gehört. Etwas Recherche (vor dem Hören) ergab, dass es sich angeblich um „Berliner Deutschrock“ handele. Ist das eine neue Musik-Kategorie? Unweigerlich musste ich sofort an „Wir sind Helden“ denken. Vor allem, als ich sah, dass auf Tonopols neuer Scheibe „Perlen“ ein Lied mit dem Namen „Monster“ enthalten ist (selbiges gab’s schon bei den Helden).Aber wer jetzt denkt, Tonopol sei ein Heldenabklatsch oder umgekehrt – weit gefehlt.Die beiden Bands haben aber so einiges gemeinsam: Beide kommen aus Berlin, singen in Deutsch und besingen in wunderbarer Weise die Absurditäten des täglichen Lebens. Nun aber exklusiv zu Tonopol: Die mit zwei Frauen besetzte Band tingelt seit 2003 durch die Berliner Clubszene und hat auch 2003 ihr erstes Album „Tonopol bleibt so“ herausgebracht.Ihre offzielle homepage (www.tonopol.de) beschreibt ihre Musik so: „Gitarre trifft Geige, beide schweben über einem Groove von Bass und Drums und sind umgarnt vom Wabern des Keyboards“. Häh ?? Stimmt aber. Was Tonopol aus dem Deutschrock-Einerlei heraushebt sind nicht nur die tollen Texte, sondern vor allem die Stimme und Geige der Frontfrau Katharina Vetter. Und die Tatsache, dass man Tonopol einfach nicht in eine musikalische Schublade schieben kann. Und überhaupt.Der erste Song „Clubbing“ beginnt mit einem schon fast irisch anmutenden Geigen-Einspieler der nahtlos in einen Reggae-Tune übergeht. Man kann sich bereits hier das Grinsen nicht verkneifen bei Reimen wie „Der Groove der groovt so megagut, der groovt bis zum Abwinken, auf einmal krieg‘ ich einen Krampf und fange an zu hinken“Auch die anderen Lieder enttäuschen nicht, es werden alltägliche Themen wie Fahrkartenautomaten, die prinzipiell nicht herausgeben können („Situation normal“) und „Schienenersatzverkehr“ besungen.Fazit: Ein tolles, handwerklich richtig gut gelungenes Album, eine echte Perle eben…Endlich mal was Neues !!!