Mika Vember
“Our Lady Of The Loops“
Wow, was für ein Einstieg: „I´ll breathe in the bullshit / that you throw / I´ll fuel up / exhale fire”, dazu schroffes, raues Geschrammel, das an die frühen Violent Femmes erinnert – Mika Vember, bekannt als Percussionistin bei Clara Luzia, legt mit „Her Own History“ ordentlich los. Im Verlauf ihrer neuen Soloplatte „Our Lady Of The Loops“ schaltet sie zwar ein paar Gänge runter, wodurch die Qualität aber nicht leidet, im Gegenteil: die Wienerin überzeugt auch mit dem gospeligen „Closer“ und klassischen Singer-Songwriterballaden wie „Summer Nights“. Was Mika aber am besten gelingt und womit auch schon ihr indiefolkpoppiges Debütalbum „Now Or Now“ (2007) begeisterte, ist der Einsatz von Tröten aller Art (Flügelhorn, Trompete, Posaune) in Kombination mit energetischen Percussions. „Easy As Pie“, „We All Agree“ und „Caroline“ sind echte Hits, die Mika Vember zusätzlich mit E-Piano, Glockenspiel,
Cello, Melodica und Ukulele ausstaffiert, ohne dass ein überflüssiger Ton gespielt würde. Zum 30. Geburtstag bekam Mika eine Loopstation geschenkt, die den Albumtitel vorgab und auch die Arbeitsweise beeinflusste: dezente Loops verbinden Vembers überschwängliche Seite (siehe „Her Own History“) bruchlos mit ihrer zurückgezogenen, introspektiven Songwriterinnenseele („Just For Once“). Am Schluss zeigt Mika beim fließend-repetitiven „Layers“, wie viel Spaß ihr das Rumspielen mit der Loopstation macht – our lady of the loops verdient diesen Namen völlig zu Recht!
CD, 2011, 12 Tracks, Label: Monkey
Christina Mohr27.09.2011