Cécile Verny Quartet

“Of Moons And Dreams“

Gut Ding will Weile haben. Mit solchen und ähnlichen Weisheiten versucht man sich gerne das Warten auf heißersehnte Neuveröffentlichungen seiner Lieblingsmusiker*innen zu erleichtern. Wenn die Geduld, wie im Falle von „Of Moons And Dreams“, dann noch mit siebzehn wunderbaren Titeln belohnt wird, ist die Freude besonders groß. Auf seinem mittlerweile zehnten Album überzeugt das Freiburger Cécile Verny Quartet mit einer ausdrucksstarken Mischung aus Jazz- und Pop-Elementen. Wie Cécile Verny (Vocals) im Interview erläutert, habe die Band dieses Mal gezielt auf längere Soli einzelner Musiker verzichtet und dadurch ihre Stücke „etwas knackiger gestaltet“. Um einen Verlust des gewohnten Jazzfeelings muss man sich deshalb aber nicht sorgen. Souverän und ungezwungen präsentieren Verny und ihre Bandkollegen Bernd Heitzler (Basses), Andreas Erchinger (Piano, Keyboard) und Lars Binder (Drums, Percussion) stimmungsvolle und abwechslungsreiche Arrangements, welche sowohl die Expertise als auch die langjährige gemeinsame Bühnenpraxis der Musiker*innen (das CVQ existiert bereits seit über 30 Jahren!) offenbaren. Entstanden sind die Stücke in ganz unterschiedlichen Situationen und Kooperationen, mal als privat ausgetüftelte musikalische Idee, mal als fruchtbares Ergebnis einer Jam-Session. Auch die verwendeten Texte verdeutlichen den synergetischen Ansatz der Band. Werke bekannter historischer und zeitgenössischer Lyriker*innen (William Blake, Liane Strauss, Åsa Ericsdotter) sind hier ebenso vertreten wie Arbeiten befreundeter Freiburger Musiker*innen (Lindsey Blount u.a.) oder Eigendichtungen von Mitgliedern des CVQ (Verny, Heitzler). Facettenreich zeigt sich auch die stimmliche Performance Vernys. Mal verzaubert sie mit weichen und emotionalen Tönen („Mon avenir s’est envolé“, „I Heard An Angel Singing“), mal fasziniert sie mit sehnsuchtsvoll sonoren Vokalisen („The Same Dream“) oder animierendem Groove- und Scat-Gesang („Krakatoa Moon“, „Witch“). Ein tolles Album, auf dem es viele Schätze zu entdecken gibt!

CD, 2019, 17 Tracks, Label: Jazzhaus Records

Stefanie Zimmermann

20.11.2019