Ashia Bison Rouge

Die Singer-/Songwriterin aus Portland ist manchen als Teil des Songbirds Collectives bekannt, sie war schon mit dem Cirque du Soleil unterwegs und stand im Wintergarten Berlin mit einer Hauptrolle auf der Theaterbühne. Ashia Bison Rouge spielt Cello, komponiert und singt. Das Raffinierte an ihrem Programm: Sie begleitet sich durch den geschickten Einsatz von „Loops“ und einer ganzen Batterie von Effektgeräten quasi selbst bei ihren Stücken. Jetzt ist ihr dritter Longplayer erschienen und er befasst sich, wie der Titel schon vermuten lässt, mit einem Fluss, der Oder. Als Musikerin mit polnischen Wurzeln, aufgewachsen in den USA, setzt sie sich darauf mit der Heimat ihrer Eltern auseinander, erzählt Geschichten von den Qualitäten des Elements und lotet sie auch musikalisch aus. Sie zieht dabei nicht nur alle Register ihres Cellos, sondern auch ihrer Stimme, die sie ungeheuer kraftvoll und wandelbar einsetzt. Dabei wird sie nur in manchen Stücken von einer Geige begleitet. Tatsächlich vermisst man nichts in dieser One-Woman-Show, so ausdrucksstark präsentiert sich diese Musikerin mit ihren Songcollagen, die irgendwo zwischen Pop und Ambient changieren. Sehr intensiv. Anspieltipp: „Felice“, „Hold & Fall“, „Flood“.

MELODIVA CD Tipp Februar 2016