Anke Schaubrenner

“Novembergold“

„Vergoldete Augenblicke des Lebens… im Rück- und Ausblick“ – so erklärt die Sängerin den Titel ihrer neuen CD, der ersten nach 20 Jahren. Die in Husum in eine musikalische Familie Hineingeborene ging bald nach Berlin, Anfang der 80er Jahre ein brodelndes Kunstmekka, wo sie Anschluss fand an das Kreuzberger Kreativzentrum „Fabrik“ um den Fotografen und Produzenten Jim Rakete. Dort wurde Udo Lindenberg auf sie aufmerksam, und so begann ihre weltweite Karriere als Backgroundsängerin für internationale Acts. Sie war auch selber als Songschreiberin, u.a. fürs Fernsehen, tätig sowie als Musikpädagogin und -therapeutin. „Novembergold“ ist eine aufwändige Produktion: einfache, klare Lieder, die mit einer Menge an liebevoll gestalteten Details aufwarten. Da swingen gospelartige Chöre im hymnischen „So fühlt sich Leben an“, da gibt’s mal ein paar Takte Cello oder ein Mini-Saxofon- oder Klarinettensolo. Keine Angst vor Pathos beweist sie auch in „Woman“ – eine Hommage an die Kraft der Frau: ganz großes Kino. Sehr schön aber auch die Songs, wo die Instrumentierung sparsamer ausfällt: „Wo sind die Clowns“ etwa, oder das berührende “Unsere Melodien“, ihrem verstorbenen Vater gewidmet. Hier kommt ihre schöne Stimme und ihre ausgezeichnete Gesangstechnik besonders gut zur Geltung. Hörenswert!

CD, 2013, 12 Tracks, Label: Nest Records

Fee Kuhn

03.06.2013