No Tango!
“No Tango!“
Richtig, dieses 2001 von der Saxophonistin Christina Fuchs gegründete Quartett spielt keinen Tango, obwohl Versatzstücke davon vor allem durch das Akkordeon immer wieder aufblitzen. Ebenso gut hätte sich die Gruppe „Jazz-Quartett“ nennen können, aber scheinbar ist den MusikerInnen diese Schublade auch zu eng, und das zu Recht. Die Kombination aus Holzgebläse, Percussion, Bass und Akkordeon kommt ungewöhnlich, spritzig und selbstbewusst herüber und liefert kreative, über weite Strecken improvisierte Musik ab. Die meisten Stücke stammen aus der Feder der Bandleaderin, aber auch die Bassistin Ulla Oster steuerte einige Stücke bei. Mitunter kommt die Musik sehr schräg und experimentell um die Ecke; musikalische (Jazz-)Klischees werden jedoch eindeutig vermieden. Die vielen ungeraden Rhythmen, der Klang und die Virtuosität des Akkordeons, die flächigen Harmonien, ein typisches Merkmal für Fuchs’ Kompositionsstil, der warme Sound des Saxophons und der leicht abgehackte Klang der Bassklarinette, die leichtfüßigen Basslinien, all das schafft eine ungemein erfrischende und abwechslungsreiche Stimmung. Ich bin sicher, dass dieses Quartett noch einigen Wirbel in der Kölner Jazz-Szene verursachen wird.
CD, 2007, 8 Tracks, Label: Nrw Records.eu (NRW)
Antje Köhn24.01.2008