U.T.A.
“No More No Less“
Eine Frau und ihre Akustikgitarre – wer dabei an Lagerfeuerromantik denkt, liegt völlig falsch. Ob im melancholischen Opener „The Name Of The Game“, im groovigen „Sounds Good Sounds Strange“ oder dem hingemaulten „Otherwise I’m Fine“, die Dortmunderin setzt ihre Stimme dermaßen „un-gesanglich“ ein, dass es, wie bei letzterem, schon fast weh tut. Durch dissonante Gesangs-Overdubs wird das noch verstärkt. Man kann getrost von einem neuen Stil sprechen: Akustik Folk-Blues-Punk etwa? Kehlig, kratzig, rotzig kommt der Gesang rüber, wie von Worksongs bekannt, werden einzelne Phrasen ständig wiederholt, wirken dadurch fast mantraartig-meditativ. Und plötzlich eine ganz zart gesungene Ballade („Garden Of Light“) oder eine astrein gesungene Soulnummer („I Am Not Eight“). Beim ersten Hören war ich irritiert, beim zweiten merkte ich: Die kann was, der ist was eingefallen, die kann mir tatsächlich was geben – ich muss mich nur trauen…
CD, 2021, 16 Tracks, Label: Pretty Noice Records
Fee Kuhn05.04.2022