Nneka

“No Longer At Ease“

Bisschen schade ist das schon: Markante Stimme, klare Message (die Welt ist schlecht und wir müssen sie verbessern), Kreativität: Eigentlich eine perfekte Kombination. Aber leider klingt Nnekas neues Album fast schon überproduziert. Bei gerade mal einem einzigen Track von 16 hat Nneka sich gegen deutliche Klangeffekte über den Vocals entschieden. Zu perfekt sind die Stilelemente aus Hiphop, Dub, Elektro eingeflochten, als müsse für jeden Geschmack was dabei sein. Und als klängen die Songs so noch nicht gewollt genug, mischt sich dann noch melodischer Afrokitsch ins Programm, ganz nach dem Erfolgsmodell anderer afrikanischer Künstler wie Yussoun’Dur oder Miriam Makeba. Die Reise durch Zeiten, Länder und Genres hat aber auch ihr Gutes: Je mehr Buntes, umso deutlicher gewinnt Nnekas eigentliches Talent an Kontur. Unverkennbar ist das ihr leidenschaftlicher, trotziger Rap, der spürbar aus ihr raus will und der Künstlerin mit ihrem Album doch noch Glanz verleiht. Grooven tuts halt schon.

CD, 2008, 16 Tracks, Label: Four Music

Angelika Calmez

04.08.2008