
Clara Haberkamp
“Neon Hill“
Die Pianistin und Komponistin Clara Haberkamp hat die Musik mit der Muttermilch aufgesogen und trotz ihres jungen Alters schon viel erreicht: vom Sieg beim Jugend Jazzt-Wettbewerb zum Landesjugendjazzorchester, vom Klavier-Studium am Jazz-Institut Berlin über ein Masterstudium im Fach Komposition an der HfMT Hamburg bis zum Lehrauftrag für Jazzimprovisation an derselben Hochschule. Mit ihrem Trio hat sie mehrere Alben veröffentlicht, 2011 gewann sie damit gar den „Jazz Baltica Förderpreis“. In jüngster Zeit hat sie auch durch ihre Mitwirkung im Trio Saskya mit Anna-Lena Schnabel und Lisa Wulff von sich reden gemacht. Dass sie nicht nur herausragend Piano spielen und darauf Geschichten erzählen, sondern auch noch singen kann, zeigt sie jetzt erstmals auf ihrem Soloalbum „Neon Hill“. Das klingt mehr nach Singer-/Songwriter als nach Jazz und ist ganz unverstellt und berührend. Haberkamp schafft auch in ihrem Gesang eine Tonpoesie auf höchstem Niveau, die ohne exaltierte Zurschaustellung, ohne falsches Pathos auskommt. Ihre Lieder sieht sie als „eine Art Tagebucheinträge, die aber nicht nur privat sind. Es geht ganz allgemein um das Zu-Sich-Finden“. Aber auch darum, eine Liebe zu finden, „das Einzige, wofür es in dieser Welt lohnt, zu leben und zu kämpfen“. So endet das Album folgerichtig mit dem Van Morrison-Cover „Someone Like You“. Im Januar ist sie mit ihrem Soloprogramm in Münster (06.) und Berlin (17.01.2019) zu Gast, was ihr euch nicht entgehen lassen solltet.
CD, 2018, 11 Tracks, Label: Traumton
Mane Stelzer05.01.2019