Sophie Tassignon
“Mysteries Unfold“
Magisch beginnt Sophie Tassignons erstes Soloalbum, auf dem sie allein mit ihrer Stimme ein ganzes musikalisches Neuland ausbreitet. Wie das geht? Die Wahlberlinerin kann auf eine reichhaltige Erfahrung aus den verschiedensten Kooperationen zurückblicken – ob sie im Ensemble Azolia in ungewöhnlicher Besetzung singt, mit der Gruppe Khyal Jazz und arabische Poesie verbindet oder Musik für die Inszenierungen der polnischen Theaterregisseurin Elzbieta Bednarska komponiert. Noch dazu spricht sie fließend 5 Sprachen, was zur großen Vielfalt des Albums beiträgt. Vier der acht neuen Songs stammen von der in Belgien geborenen Musikerin selbst, daneben gibt es den wunderbaren russischen Opener „Gubi Okayannie“ oder ihre eigenwillige Interpretation von „Jolene“, die erst gar nicht als solche zu erkennen ist. „Ich wollte, dass es so himmlisch wie möglich ist. Es ist schmerzhaft und schön zugleich, sagen zu können, dass man eifersüchtig ist, dass man Schmerzen hat. Ich mag diesen Kontrast“, sagt sie über Dolly Partons bekannten Song. Mit viel Hall und elektroakustischer Verfremdung, aber auch mit ihrer eigenen Stimmvariabilität und einer beeindruckenden Vielfalt von Klangfarben erzeugt sie ein faszinierendes Vokal-Gesamtkunstwerk, das mal an gregorianische Gesänge, mal an irischen Folk, dann wieder an ein modernes Musical erinnert. Live könnt ihr die Künstlerin voraussichtlich am 05.06. im Doppelkonzert mit Hub Hildenbrand in Berlin erleben, das offizielle Releasekonzert ist für 06.06. in Tharandt geplant.
CD, 2020, 8 Tracks
Mane Stelzer29.04.2020