Pat Appleton
“Mittendrin“
In Schubladen will sie nicht gesteckt werden, vielmehr mit „Mittendrin“ ein neues „Fenster“ aufmachen, das zu einer neuen, ganz eigenen Art Musik führt: Pat Appleton, bekannt vor allem als De-Phazz-Sängerin und bisher eigentlich eher englischsprachig unterwegs. Das ist ihr gelungen. Denn anders als bei ihrem Solo-Debut „What’s Next“ (2010), wo sie als Songschreiberin eher unsichtbar blieb, zeigt sie auf dem deutschsprachigen Album ihr Inneres, ohne jedoch in Seelenstriptease zu verfallen. Denn Sentimentales ist ihre Sache nicht. Mit Zeilen wie „Ich brauch `nen Mann, der mich nicht braucht / der selber schwimmt und kochen kann“ („Laue Suppe“), „Ich hab den Strauß gefangen / und jetzt hab ich den Salat / die Blumen sind vertrocknet / und du hast mich nicht gefragt“ aus dem Anti-Hochzeits-Gospel „Niemals“ oder ihrer Liebeserklärung an Paris mit dem komischen Titel „Weißmehl“ beweist sie nicht nur Humor, sondern auch ein ausgesprochenes Händchen für die deutsche Sprache. Keine Frage, dieser Apfel ist reif – endlich mal Erwachsenenmusik!
MELODIVA CD TIPP Februar 2011
CD, 2011, 10 Tracks, Label: Content Records
Mane Stelzer20.03.2011