Jill Barber
“Metaphora“
War sie mit ihren sieben bisherigen Alben eher im Folk-Rock anzusiedeln, so fällt es diesmal schwer, die kanadische Singer-/Songwriterin Jill Barber auf ein Genre einzugrenzen. Die Songs von „Metaphora“ lassen sich keiner konkreten Stilrichtung zuordnen. Jill Barber ist ein Star unter Kanadas Musiker*innen, zweifache Juno-Award-Nominierte, 2007 Gewinnerin des „East Coast Music Awards“ für das beste Album weiblicher Künstler, weit über 100.000 verkaufte Alben, ihr Album „Mischievous Moon“ war 13 Wochen in Folge Platz 1 in den Canadian Jazz Charts, und der Serie „Orange is the new Black“ schrieb sie den Titelsong „Chances“. Sie hat sich in den Jahren weiterentwickelt, zeigt ihre Wandlungsfähigkeit. Die Songs von „Metaphora“ sind entstanden bei Songwriting-Sessions mit Ryan Guldemond, der in derselben Straße wie Barber in Vancouver wohnt. Diese gemeinsamen Sessions waren – wie sie selbst sagt – teils kreativen und teils auch therapeutischen Charakters. Die Themenspanne erstreckte sich über sämtliche Sparten, von Politik bis hin zu ganz Persönlichem, vom eigenen Mutterwerden und -sein. Auf Rat guter Freunde traf sie sich mit Gus Van Go, der sofort begeistert war von diesem Projekt. In Van Gos Studio in Brooklyn New York entstanden auch die Aufnahmen für das Album. Zudem erfuhr sie Unterstützung von Werner F, Chris Soper und Jesse Singer. Es ist eine schöne ausgeglichene Platte geworden. Trotz der bunten Mischung an Songs gibt die Stimme von Barber einen gewissen Wiedererkennungseffekt. Jeder Titel hat seinen eigenen Klang, mit der richtigen Dosis an Kraft und Verletzlichkeit.
CD, 2018, 9 Tracks, Label: Outside Music
Anja Klein20.11.2018