Tanja Ries
“Metanioa“
Beim ersten Hören des neuen Albums von Tanja Ries hatte ich den Eindruck, diese Stimme will nicht erwachsen werden und die Texte sind nicht mehr als ausgefeilte Tagebuchlyrik. Aber nach und nach tauchen Momente auf, die so eigenartig und poetisch sind dass ich mich einer gewissen Faszination nicht entziehen kann. Track2 „Wenn ich mich verliere“ hat unglaublich schöne Melodiebögen und kanonartige Chöre im Refrain. Track3 „Bleiben oder Gehen“ ist sehr orchestral arrangiert, Track4 „Straussberger Platz“ grooved und orgelt und Track12 „Mohn“ hat wieder eine großartige Melodie. Musikalisch moderner produziert als die Vorgängeralben passt die Musik trotzdem in keine Schublade.Tanjas Lieblingsworte auf diesem Album: nicht mehr, keine mehr, alles leer.Schwermütig ja, aber: Nichts wiegt mehr schwer – nichts wiegt mehr. Bin nicht mehr leer – bin mehr.Und dann das Konzert in Berlin, Tanja Ries performed ihr Album und erzählt lustige Geschichten aus dem Schwarzwald, wo sie herkommt. Von ihrer Großmutter und so.
CD, 2002, 14 tracks, Label: traumton records/indigo
Barbara Colloseus04.11.2002