Efrat Alony Quartet

Efrat Alony ist eine junge Israelitin, die an der Berliner Hanns Eisler Hochschule Jazzgesang studiert hat. „Merry Go-Round“ ist ihr Debüt. Efrat Alony geht dabei alles andere als auf Nummer sicher, denn der Großteil der Kompositionen stammen von ihr selber oder entstammen einer Zusammenarbeit mit ihrem Pianisten Mark Reinke. Bei vier Originalkompositionen ist der Text nicht in „der“ Jazzsprache englisch, sondern in der nicht gerade häufig auf Jazzalben vertretenen Sprache hebräisch. Mit ihren eigenen Stücken macht sie es sich wahrlich nicht einfach, die Melodieführungen haben einen großen Umfang und scheuen auch keine großen Sprünge. Efrat Alony meistert das mit ihrer warmen, manchmal etwas verschleiert klingenden Stimme ohne hörbare Anstrengungen. Dabei wird sie von versierten Berliner Musikern unterstützt: Mark Reinke am Klavier, Stefan Weeke am Kontrabass, Kai Lübke an den Drums und dem Gitarristen Eric St-Laurent als Gast bei einigen Stücken. Alle zusammen verstehen es, jedem Stück eine besondere Stimmung zu verpassen. Efrat Alonys Stücke, die zwischen Jazz und israelischem Singer-Songwriter-Stil stehen, überzeugen mich mehr als ihre Arrangements von „Darn That Dream“ und „Everything Happens To Me“, da sind nach meinem Geschmack ein paar Tempo-, Groove und Stimmungswechsel zu viel drin. Bleibt abzuwarten wie sich die junge Sängerin und Komponistin aus Israel weiter entwickelt.