Maija Kauhanen

“Menneet“

Maija Kauhanen, das „One-Woman-Orchestra“ von Finnland, hat im Mai ihr zweites, komplett in Eigenregie aufgenommenes Album herausgebracht. Mit dabei sind diverse Kanteles (Kastenzithern), mal fünf-, mal 23-, mal 39-saitig, die sie mit Fingern, Plektren und Bögen bespielt; außerdem ihre schöne Stimme und allerlei Percussion, darunter jede Menge „random metal kitchen stuff“ vom Flohmarkt. Das neue Album ist das Ergebnis einer neun Monate währenden Auszeit in einem Nationalpark, wo sie in einer Kommune lebte. Dort nahm sie sich die Freiheit, mit neuen Klangwelten und Techniken zu experimentieren, zu improvisieren, zu komponieren und zu schreiben, aber auch im See zu schwimmen und in die Sauna zu hüpfen. „Käärme“ (Schlange) zeigt ein Thema ihrer Introspektive: „In diesem Lied frage ich mich, ob Anforderungen, die mich einschränken, von außen oder aus meinem eigenen Kopf kommen. Ich habe viel darüber nachgedacht, wie es ist, nett zu sein und anderen Menschen zu gefallen. Es geht um den Moment, in dem man die Kritiker herausfordern will, aber noch zögert: Traue ich mich?“, erzählt sie. In ihren Songs geht es überhaupt viel um Mut, den es braucht, um Grenzen zu setzen und die eigenen Träume zu verfolgen. Kauhanen packt sie in kraftvolle, große Weite erzeugende Klangräume ein. Das Album schließt mit „Turvapaikka“ an einem zauberhaften, sicheren Ort.

CD, 2022, 8 Tracks, Label: Nordic Notes

Mane Stelzer

28.06.2022