Björk

“Medúlla“

Weit von üblichen Hörgewohnheiten hat sich Björk schon mit früheren Alben entfernt. Mit „Medúlla“ („die Essenz der Dinge“) allerdings erreichte sie einen neuen absurden Höhepunkt, indem sie ihre Songs immer weiter auszog und auf das Wesentliche reduzierte: die menschliche Stimme. Die allerdings wurde so am Computer bearbeitet, dass das Menschliche nicht immer leicht erkennbar ist. Dennoch: fast alle Kompositionen setzen sich zu hundert Prozent allein aus verschiedenen Stimmen zusammen, sei es ein Frauenchor, eine Human Beatbox, ein Hecheln oder ein Pfeifen, eine Insektenimitation. Die Aufgabe lautete: „Jeder sollte so viele seltsame Geräusche machen, wie er konnte.“ Kein Wunder, dass das Werk auch als Ganzes seltsam wirkt! Dabei verstecken sich doch einige recht zugängliche Songs unter den anstrengenden Gewändern, so wie sich auch die schwarz gedruckten Texte auf beinahe schwarzem Untergrund verstecken. Siehe auch ausführlichen Artikel unter: http://www.melodiva.de/magazin/2004_reports/2004_09_bjoerk.html

CD, 2004, 14 Tracks, Label: Polydor / Universal

Irene Hummel

18.11.2004