Huong Thanh

“Mangustao“

Ihre Ursprünge, die Welt des ‚Erneuerten Vietnamesischen Theaters‘ und die Tradition des klassischen Gesangs, kann die in Saigon geborene Sängerin Huong Thanh nicht verhehlen. Und doch ist die Musik auf „Mangustao“ mitnichten typisch vietnamesisch. Huong Thanh betritt mit ihren Alben – und auf diesem gleich mit großer Besetzung – immer wieder Neuland. Hier lässt sie ihr Leben in Paris, ihre Begegnungen mit anderen Menschen und Völkern mit einfließen. Miteinbezogen wird neben dem Klang der vietnamesicher Sprache und Überliefertem aus ihrer Heimat auch das Werk des Dichters Hong Nguyên – aber auch die musikalische Welt von Begleitmusikern wie Nguyên Lê, Paolo Fresu und Paul McCandless. In diesem Kontrast wirkt Huong Thanhs Gesang dennoch beinahe traditionell, stets aber klar und rein wie ein Bergquell. Die Sängerin streckt, ausgehend von Nord- und Zentralvietnam, weitreichende Fühler aus bis in Richtung arabischer Gefilde und der Welt des Jazz. „Mangustao“ ist ein Kleinod; gleichzeitig auch ein Beispiel für die moderne weltoffene vietnamesische Musik. Rezension zuerst erschienen bei © jazzdimensions www.jazzdimensions.de

CD, 2004, 10 Tracks, Label: ACT-Music

Carina Prange

24.05.2004