
Joy Denalane
“Mamani“
Als ich zum ersten mal das Video „Geh jetzt sah, bemerkte ich erst nach einer ganzen Weile, dass diese Frau auf deutsch singt. Das ging, glaube ich, vielen so. Erstaunlich wie Joy Denalane deutschsprachigen Gesang in Soulmusik einbindet und dabei sehr authentisch klingt. Auf der CD „Mamani“ hat sie eine Menge afrikanischer Musiker (u.a. Sarah Tavares, den Gitarrist Jimmy Dludlu und den Trompeter Hugh Masekela) versammelt, die mit Hilfe des Freundeskreis – Umfeldes ein modernes Soulalbum produziert haben. Sie selbst nennt es reif und elegant. Vielleicht eine Nuance zu elegant, denn es fehlt an Reibung / Spannung / Schweiß! Und an manchen Stellen stolpert das Deutsch doch ein bißchen durch die Rhythmik. Joy singt über Diskriminierung ohne moralisch zu werden, über Liebe, Freude und Schmerz. Eingerahmt wird das ganze von zwei afrikanischen Stücken mit den Mahotella Queens aus Südafrika, ansonsten kommen die afrikanischen Einflüsse eher zu kurz. Ihr Gesang wirkt sehr bewegend und ebenso ihre Geschichte, die sie auch in ihren Texten verarbeitet.Die Tochter einer Heidelbergerin und eines Südafrikaners ist in Berlin aufgewachsen und hat als Sängerin der Soul- und Reggaeband „Culture Roots“ erste Erfahrungen gesammelt, die in Stuttgart mit deutschem HipHop musikalisch weiterentwickelt wurden. Max der Sänger von Freundeskreis, wird ihr Produzent, Freund und Vater ihres Kindes. „Mamani“ ist ein schönes, entspanntes Album.
CD, 2002, 13 Tracks, Label: Fourmusic / Sony
Barbara Colloseus05.08.2002