Mountain Man

“Made The Harbor“

Hinter Mountain Man verbergen sich drei junge Frauen aus Vermont, USA. Molly Erin Sarle, Alexandra Sauser-Monning und Amelia Randall Meath studierten zusammen am Bennington College, wo sie eine Geschichte wie aus einem Hollywood-Film zusammenführte. Molly saß auf dem Fensterbrett und sang ohne Unterlass den „Dog Song“. Amelia hörte das, kam die Treppen heruntergestürzt und ließ sich das Lied beibringen, um es später wiederum an Alexandra weiterzugeben. Im darauf folgenden Frühjahr lernten sich auch Molly und Alexandra kennen. Alle drei sangen zum ersten Mal miteinander und Mountain Man war geboren.
Musikalisch steht das Trio in der Tradition des amerikanischen Folks. Das Debüt „Made the Harbor“ versetzt die HörerInnen in die Hochzeit der Hippie-Ära. Psychedelische Klänge erwecken die Atmosphäre eines ewig anwährenden Sommers. Dass das Jahr 2010 ganz im Zeichen starker 70er-Anleihen steht, dürfte mittlerweile jedem klar sein. Bei Mountain Man erinnert die Musik – ob nun bewusst oder unbewusst – an die sphärischen Klänge von Linda Perhacs, die 1970 mit „Parallelograms“ einen Meilenstein des Folks einsang. Zur Zeit der Veröffentlichung fand das Album zwar kaum Beachtung, es wird aber von KünstlerInnen des New Weird America wie Devendra Banhart als wichtiger Einfluss zitiert. Mountain Man setzen nun auf eben diesen schwebenden Sound. Assoziationen zu Seifenblasen, Kaleidoskopen, Blumen und Gras im Sommerwind kommen auf. Dabei klingt jede Note ursprünglich und frisch. Der Sound trifft die Sehnsucht nach einer von Harmonie beseelten Welt auf den Punkt. „Made the Harbor“ lädt zum Träumen ein und könnte gleichzeitig für eine neue Bionade-Kampagne herhalten: Musik hören für eine bessere Welt.

CD, 2010, 13 Tracks, Label: Cooperative Music

Janine Andert

20.06.2010