Patty Moon

“Lost In Your Head“

Der Titel von Patty Moons zweitem Album lässt schon ahnen, dass es sich hierbei um keine „Gute-Laune-Musik“ handelt. Ganze vier Jahre haben sich die Schwarzwälder Patty Moon und Tobias Schwab Zeit gelassen für ihre Innenschau, die es „in sich hat“ und das kann frau hören. So strahlt die Musik eine melancholische Ruhe und einen Fluss aus, dass man sofort an einen Soundtrack eines Films denkt, der im eisigen Winter spielt. Gleichzeitig brodelt es unter der Oberfläche und ungemein vielschichtige Klangbilder entstehen, nicht zuletzt durch die Tatsache, dass die beiden nicht wählerisch bei der Instrumentierung sind. Der Einsatz von Spieluhr, Spielzeugklavier, Bläsern oder Akkordeon zeugt von der Detailverliebtheit der beiden, die musikpädagogisch auch mit Kindern und Jugendlichen arbeiten und sich wohl eine gewisse Verspieltheit bewahrt haben.
Nur seltsam, dass beim Nach-außen-kehren der Seelenlandschaft nur die Instrumentalparts ausbrechen dürfen und von der Kraft und Explosivität dieser Innensichten zeugen. Patty Moons zarte und eindringliche Stimme verharrt in wenigen Tonlagen und steht im seltsamen Gegensatz zu den dramatischen Kompositionen. Aber vielleicht macht das ihre Stimme auch so unwiderstehlich magisch. Suzanne Vega meets Tori Amos meets Element of Crime.

CD, 2008, 13 Tracks, Label: Traumton Records

Mane Stelzer

15.10.2008