Thea Gilmore

Ihr fünftes Album „Liejacker“ ist sehr direkt und zeigt die gerade mal 29-jährige Thea Gilmore von einer ganz anderen Seite. Es ist eine Art Offenbarung einer zehnjährigen, turbulenten musikalischen und persönlichen Reise. Sie versteckt sich nicht wie sonst – durch Metaphern – hintern ihren Texten, sondern kommt ohne Umschweife auf den Punkt und schildert die Dinge unverblümt, genau so wie sie sind. Womit sie exakt den großen Gefühlsnerv der Zeit trifft. Ihre Lieder gehen nicht gerade spurlos an der Seele vorbei, eine tiefe Konfrontation mit dem eigenen „Ich“ bahnt sich beim Hören an und ist gänzlich unvermeidbar. Bei „The Wrong Side“, sorgten kein gewöhnliches Schlagzeug, sondern eine Besteckschublade, eine Grillpfanne und ein Schornsteinaufsatz für den nötigen Rhythmus. Sämtliche Aufnahmen wurden in ihrem frisch installierten, neun Quadratmeter-Heimstudio eingespielt. Was von einer guten Portion Kreativität und Persönlichkeit zeugt. Bewusst wählt sie, mit dem Streben nach Wahrheit und an der Seite von Dave McCabe, als erstes Lied „Old Soul“ aus. Mit „The Lower Road“ und keiner geringeren Begleitung als der legendären Joan Baez, wird das Album zu einem grandiosen, viel versprechenden Abschluss gebracht. Thea Gilmore ist eine authentische Künstlerin, die ihre Geschichten intensiv lebt und auch was zu erzählen hat. Sehr empfehlenswert!