Christina Lux

“Lichtblicke“

Mit ihrem neunten Album schenkt uns die Sängerin und Gitarristin Christina Lux 10 „zauberhafte Momente inmitten dieses Wahnsinns, der hier gerade tobt überall“ (Info). Anders als sonst, mussten die Lieder in ihrem kleinen Studio in Köln reifen, denn auf die Bühne gehen konnte sie pandemiebedingt nicht. Aber so konnte sie die neuen Songs mit ihrem Weggefährten Oliver George (Gitarre, Bass, Schlagzeug, Gesang, Keys und Arrangement) und Gästen wie Tokunbo, Anne de Wolff und Maria Well & Angelika Bachmann im Studio in Ruhe weiterentwickeln. Lux‘ Lyrics – seit dem letzten, mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik 2018 ausgezeichneten Album „Leise Bilder“ fast durchgängig deutschsprachig, sind wie die Blaupause einer „ver-rückten“ Zeit. Sie spenden Hoffnung („Mond“), dass wir uns irgendwann wieder begegnen und umarmen können „bis uns endlos Tränen über die grinsenden Wangen rinnen“. Strahlen Gelassenheit aus und machen Mut, einfach loszufliegen, auch wenn man die Instruktionen, wie man Flieger baut, nicht genau gelesen hat („Flieger aus Papier“). Lux ist auch eine Künstlerin, die sich für andere einsetzt. „Wie tief“ ist Geflüchteten gewidmet, die seit Jahren in Lagern auf Lesbos festsitzen, auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Das einzige englischsprachige Stück hat sie für einen Dokumentationsfilm geschrieben, der sich für Pressefreiheit einsetzt. Mit dem zärtlichen „Ins Licht“ erinnert sie an Freund*innen wie Astrid North und Susan Weinert, die viel zu früh verstorben sind.

CD, 2021, 10 Tracks, Label: Luxuriant

Mane Stelzer

20.12.2021