Lindi Ortega

“Liberty“

Schwerlastige Sätze künden „Liberty“ von Lindi Ortega an. Sie möchte, dass dieses Album den Menschen durch die Dunkelheit hilft. Und Cineastisches ist großspurig gleich mit angesagt. Über schwere Zeiten und Düsternis der Vergangenheit: „Wenn man dunkle Erfahrungen gemacht hat, kann man immer gut durch die Erinnerungen daran weiter schreiben. Man vergisst sie nie. Man kann es nicht ausradieren – ich will es gar nicht ausradieren, da es mich zu der macht, die ich heute bin, teilt Ortega mit. Die auch „Indie Lindi“ genannte Musikerin ist derzeit Kanadierin, war vom Süden in den Norden gezogen und travelt mit ihren Shows quer durch die Staaten. Dabei sind mittlerweile 7 Alben entstanden. Ortegas Stilmischung aus Country, Folk, Rock, Jazz, Vaudeville mit flatterhaftigen und traditionalistischen Facetten lassen ihren von sich eingenommenen Songwriter-Charakter erscheinen. Lindi Ortega bezieht sich mit ihrem neuen Album auf Mexiko und Irland, wo sie ihre Vorfahren hat. Familiäre Wurzeln und musikalische Verwandtschaften sind ihr wichtig. Die Musik von Ennio Morricone hatte starke Wirkung auf die Entwicklung von „Liberty“. Und zu favoritisierten Songs von Ortega zählen Stücke von Dolly Parton, Linda Ronstedt, Willie Nelson. In der Fokussierung Südamerikas stellt die Liedermacherin auch eine Songadaption von Violeta Parra aus Chile vor. Der Nashville-Produzent Skylar Wilson arbeitete am Album mit, der schon Sound wie den bei Justin Townes Earle mitprägte. Als Gemeinsamkeiten der beiden findet sich das Cineasteninteresse an Filmen von Quentin Tarantino. Lebenserfahrung, Lebensgeschichte und Kino sind Stoff für Songwriting wie oft.

CD, 2018, 15 Tracks, Label: Shadowbox Music

Tina Karolina Stauner

19.12.2018