Ghalia & Mama's Boys

“Let The Demons Out“

Ghalia Vauthier, Sängerin, Gitarristin und Songschreiberin in den Mittzwanzigern, begann ihre Karriere als Straßenmusikerin in ihrer Heimatstadt Brüssel und als Musikerin der Bands The Naphtalines und Voodoo Casino. Inspiriert von schwarzen Rhythm’n’Blues-Künstlerinnen der 50er Jahre wie Ruth Brown, Laverne Baker und Wynona Carr und mit einem Faible für Rock’n’Roll zog es sie in die USA, wo sie die Musikhochburgen des Landes von Chicago bis Mississippi in einer Art Pilgerfahrt abklapperte und sich nach und nach einen Namen machte. In Louisiana traf sie auf die Band Johnny Mastro & Mama’s Boys und es funkte auf Anhieb. Sie ging mit den 4 Musikern nach New Orleans, um die 12 Songs ihres Debüts – die meisten selbst geschrieben – im Studio live aufzunehmen. „Wir versuchen nicht, traditionellen Blues zu kopieren. Wir wollen vielmehr versuchen, das Songwriting und Spielen soweit voranzutreiben, dass wir etwas Neues und Frisches kreieren, während der Bluesvibe erhalten bleibt“, beschreibt Vauthier ihren Ansatz. Von dieser neuen Frische kommt bei mir nicht so viel an, auch wenn die Musik groovig-erdig ist und ordentlich die Post abgeht. Wenn aber Vauthier’s Stimme ihre typischen Rock’n’Roll-Jauchzer ausstößt und der Chor der „Muttersöhnchen“ einfällt, geht die Symbiose aus gestandener Bluesband und Straßenmusikerin für mich am besten auf.

MELODIVA CD Tipp November 2017

CD, 2017, 11 Tracks, Label: Ruf Records

Mane Stelzer

12.12.2017