
V. A.
“LAUT Yodeln Vol. 3 Fern – nah – weit“
Wer noch nie gejodelt hat, sollte es unbedingt probieren, denn es heißt, das Jodeln sei „näher am Paradies als das Singen“ (Bart Plantenga)! Sein piefiges Edelweiß-Image hat es ohnehin längst verloren, der skurrile Jodeldiplom-Sketch von Loriot ist zwar heute noch witzig, aber Vergangenheit (selbst Berlin-Kreuzberg hat seine Yodel-Schule, die Kurse sind voll und die Menschen glücklich). Das kraftvolle Singen im Wechsel zwischen Kopf- und Bruststimme als Kommunikation über große Entfernungen gab es in vielen Kulturen vom schottischen Hochland bis Papua-Neuguinea. Beim dritten LAUTyodel-Festival in München standen im Mai 2024 fünf Acts aus dem Alpenraum auf der Bühne. Die Highlights hat das Label Trikont jetzt auf CD gebannt. Da ist das Duo Ganes aus Südtirol, das seine Jodler sparsam in seine Songs auf Ladinisch einbaut und diese mit einem großen Arsenal an Perkussions-, Saiten- und Blasinstrumenten sowie elektronischen Effekten zum Besten gibt. Das Vokalensemble Stimmreise.ch erzeugt regelrechte Jodel-Trancen („Maitlibad“). Vue Belle heißt eine Band, die aus Musiker*innen mit Fluchtgeschichte besteht, und mit Anna Veit als Jodelcoach vertreten ist. Opas Diandl aus Südtirol reißt mit mehrstimmigem Jodeln, Zither, Geige, Gitarre und Viola da Gamba das Publikum hörbar mit. Am 16.04. ist CD-Release im Fraunhofer (11-13 Uhr). Video „Honde N-Da Da Jodler“
CD, 2025, 16 Tracks, Label: Trikont
Mane Stelzer20.03.2025