Regina Klein

„Lass uns ’n Wunder sein“ heißt das aktuelle Album der Jazzpopsängerin Regina Klein, auf dem sie Rio Reiser Stücke neu interpretiert. Die jazzigen Arrangements tauchen die Lieder in ein völlig neues Licht und für Rio Reiser Fans wird es eine spannende Hör-Reise durch das Album werden. Mal ertönen seine Kompositionen im trägen Bossa, dann wieder gibt es eine tänzerische Swingnummer. Hervorzuheben sind die ausgefeilten und komplexen Chorarrangements, die immer wieder zum genaueren Hinhören animieren. „Die Tiefe der Worte“, die laut der Künstlerin ein wichtiges Element der CD seien, kann die Hörerin allerdings nur teilweise wahrnehmen. Obwohl Regina Klein eine schöne Stimmfarbe hat und gesanglich an sich überzeugt, wirken die Worte und Emotionen wie in einem Käfig gefangen. Die emotionale Brisanz, die in einem Lied wie „Ich bin müde“ steckt, wird nicht an die Zuhörerinnen vermittelt. Einzig und allein das „Zauberland“ wirkt in dieser Hinsicht glaubhaft. Positiv fällt der Bonustrack, die Eigenkomposition „Bossa“ der Sängerin auf, die noch einmal in beeindruckender Weise ihr Können im Arrangieren von mehreren Stimmen unter Beweis stellt.
Für Hörerinnen, die dem Jazz nahestehen und auf komplexe Chorarrangements und gesangliche Qualitäten Wert legen, sei dieses Album ans Herz gelegt. Leidenschaftliche Emotionen lassen sich dagegen eher bei anderen Coverversionen Rio Reisers (z.B. Selig) finden.