Goosman - Plenar - Hirsch: Trio Lézard

“La trace du lézard“

Der Jazz von Trio Lézarde rollt nicht einfach so mit,– das komplizierte Zusammenspiel von Meike Goosmann (Sopransaxophon und Bassklarinette), Elvira Plenar (Piano und präpariertes Piano) und Anka Hirsch (Violoncello und E-Cello) fordert, dass man eintaucht. Spannend sind vor allem die Effekte des präparierten Klaviers – eine Technik, die John Cage erfunden hat. Dabei werden in den Saitenchören des Instrumentes Gegenstände eingebaut, die den Klang verfremden. Cage soll unter anderem Radiergummis verwendet haben – was Elvira Plenar zum Beispiel in der Ballade für Stern benutzt, bleibt der Phantasie überlassen. Man hört nur, dass diese Klänge weder vom Cello noch vom Saxophon stammen. Was eine Eidechse (franz. lézard) so träumen mag, war das Projekt-Motto der drei Musikerinnen für diese CD. Tatsächlich gelingt ihnen ein seltsam bildartiges Album, das in seiner Fremdartigkeit vom ersten bis zum letzten der 10 Tracks konsequent bleibt – vielleicht weil eine einzige von ihnen, Anka Hirsch, alle Kompositionen gemacht hat. Respekt.

CD, 2006, 10 Tracks, Label: Orkestrion

Angelika Calmez

23.03.2006