Kareyce Fotso
“Kwegne“
Kareyce Fotso – das ist Gänsehaut pur. Eine luftig-rauchige Stimme, die, nur von Gitarre, Daumenklavier (Sanza) und minmaler Percussion begleitet, leidenschaftlich von ihrem Land Kamerun singt. Von den Wäldern, die abgeholzt werden, von Armut und Intoleranz, von Untreue, Zwangsehe und Eifersucht. Und sie fragt ihre Landsleute, wo ihre Zukunft wirklich sei: im ehemaligen „Mutterland“ Frankreich, das sie aus dem Fernsehen kennen oder ihrem eigenem Heimatland, dessen Zukunft sie mitgestalten können. Und obwohl wir die Texte nur in Fragmenten verstehen können, ist die Musik in ihren Stimmungen so reich, dass sie auch so auf die Zuhörerin wirkt. Kareyce Fotso, die ursprünglich Chemie und audiovisuelle Technik studiert hat, ist stolz darauf, neben Englisch, Französisch und des afrikanischen Dialekts Béti einige Songs in der Sprache ihrer Familie, der Bamileke zu singen – einer Sprache, die wegen ihres etwas sperrigen Duktus in Yaoundé eigentlich verpönt ist. Lange war sie als Kulturbotschafterin Kameruns unterwegs, jetzt tut es ihre CD.
MELODIVA CD Tipp November 2010
CD, 2010, 11 Tracks, Label: Contre Jour
Mane Stelzer13.12.2010