V.A.
“Kunztstücke. 15 Duette aus Hamburg“
Im November 2008 wurde die Hamburger Straßenzeitung Hinz&Kunzt 15 Jahre alt. Eine Umfrage ergab kürzlich, dass die Zeitschrift bei 91 % aller Hamburger bekannt ist – traumhafte Zahlen für ein solches „Underdog“-Projekt. Noch mehr Zahlen: Anläßlich des 15. Geburtstags von Hinz&Kunzt beschlossen 30 Hamburger MusikerInnen, jeweils zu zweit 15 exklusive Songs aufzunehmen. Die stilistische Bandbreite reicht von soulig-jazzigen Balladen über knackigen Rock bis zur durchgeknallten Hommage an Ronald Pofalla von LaLeLu & ElbtonalPercussion. Der Erlös der CD fließt direkt in die Arbeit von Hinz&Kunzt, immerhin 400 ehemals oder noch obdachlose Menschen verdienen sich mit dem Verkauf des Heftes etwas zu ihrem Lebensunterhalt dazu – eine rundum gute Sache also. Ein weiterer Grund, weshalb wir das Album vorstellen: neben Nils Koppruch, Gisbert zu Knyphausen, Stefan Gwildis und Kim Frank ist auch eine erfreuliche Anzahl bekannter und weniger bekannter Sängerinnen vertreten. Zum Beispiel Tess Wiley, die gemeinsam mit Dirk Darmstädter das traurige „Vorbei“ zum Besten gibt, oder Anna Depenbusch und Aino Löwenmark, die in ihrem jazzigen Song „Hafen im Blut“ gutgelaunt über Fischbrötchen debattieren. Sannah und Katrin Wulff beweisen mit „Halte die Zeit an“, dass Soul & R’n’B auch auf Deutsch wunderbar funktionieren können. Caroline Kiesewetter (die „Caro“ aus der Sesamstraße) und TV-Moderator Yared Dibaba steuern mit „Hamburg ist schön“ ein ziemlich betulich-albernes Liedchen bei, aber spätestens bei der live aufgenommenen Ballade „Liebe so gut es ging“ von Regy Clasen & Ruben Cossani ist man wieder versöhnt.
CD, 2008, 15 Tracks, Label: edelKultur
Christina Mohr19.01.2009