Tsaziken
“Kischkesch“
Tsaziken ist ein Gesangsoktett, das aus Sofia Faulseit (Russland), Sonja Tusch (Slowenien), Anna Herling (Polen) und den deutschen Sängerinnen Karoline Kupperroth, Astrid Heller-Engels, Conny Eberle, Christiane Athmer und Eva Vahrenwald besteht. Mit „Kischkesch“ veröffentlichen die Acht ihr zweites Album. „Kischkesch“ – der Ausdruck kommt aus dem Rotwelschen, der Sprache des reisenden Volkes – bedeutet „Klang“ und enthält wahrlich viele verschiedene Klänge: 14 Songs aus den verschiedensten Teilen der Welt, vornehmlich traditionelles Liedgut. Unterstützt werden sie u.a. von Raimund Kroboth, den manche von der Kölner Schäl Sick Brass Band und dem Tabadoul Orchestra kennen, der alle Lieder arrangiert und zwei für das Album komponiert hat. Von Gitarre, Tenorsax, Bassbalalaika, Flöte, Violine und Percussion begleitet, begeben sich die Damen auf einen vielsprachigen Roadtrip von Texas nach Äthiopien über Georgien nach Israel und zurück, der vor allem begeisterte ChorsängerInnen begeistern dürfte (ein Booklet mit Texten fehlt jedoch leider). Es ist ein interessanter, aber auch ziemlich wilder Mix, den die vielköpfige Truppe da kredenzt. „De Grine Kuzine“ wird sehr wagemutig verrockt, das äthiopische, religiöse Kinderlied „Hoya Hoye“ mit seinen Wechselgesängen wird zur Tanznummer. Die Sängerinnen, die seit 2005 zusammen singen, formieren einen starken Chor, der sich besonders in den A Cappella Stücken entfalten kann. Bei den getragenen Songs, dem russischen „Matryan Aldanyas“ und „Helesa“ aus Georgien kommt gar Gänsehaut auf. Auch „Gilvelo“ ist die Leidenschaft anzuhören, mit der die Sängerinnen singen. Für mich sind das die Highlights des Albums.
MELODIVA CD Tipp November 2015
CD, 2015, 14 Tracks, Label: Westpark Music
Mane Stelzer13.12.2015