Patricia Kaas

Eine große französische Sängerin nimmt sich eine andere große französische Sängerin als Vorbild und singt deren unvergessene Chansons. Das ist durchaus gewagt, denn Edith Piaf ist nicht nur in Frankreich eine Legende, deren Todestag sich 2013 zum 50. Mal jährt. Und dies ist mehr als ein willkommener Anlass für Patricia Kaas, sich musikalisch vor der Piaf zu verneigen. Das wird in ganz großem Stil zelebriert, mit großem Orchester, das durchaus stellenweise bombastisch daherkommt, aber auch wieder ganz zart und zerbrechlich klingen kann. So werden neben den bekannten Klassikern wie “Milord”, “La Vie en rose” oder “Non, je ne regrette rien” auch unbekanntere Chansons völlig neu interpretiert. Und dabei wird schnell deutlich – wie Piaf klingt es nicht. Und das ist auch gut so, denn Patricia Kaas, die mittlerweile selbst zur Chansonlegende avanciert ist, ist stimmlich so unverwechselbar, dass sie gar nicht wie Edith Piaf klingen kann. Und das ist das Wunderbare an diesem Album: Patricia Kaas holt die Chansons der Piaf sozusagen aus den Archiven und verpasst ihnen ein neues Gewand – ohne sie aber ihres ursprünglichen Charakters zu berauben. Superbe!