Jazz4.0
“Jazz4.0“
Karmen Mikovic vermittelt die Koppelung von Jazz und südosteuropäischer Musik sehr einnehmend. Offenbar sind serbische Jazzsängerinnen sehr begnadet. Bereits der Einstieg mit „Never Will I Marry“ ist ausgezeichnet, das Stück fängt balladesk an und steigert sich so allmählich in eine Straight-Ahead-Jazz -Nummer – das swingt wie der Teufel! Es ist ein sehr kreativer Umgang mit eigentlich bis zum Überdruss bekannten Stücken, denen so neue Facetten abgewonnen werden. Wenngleich das Repertoire im Allgemeinen dem American Song Book entnommen ist, fällt besonders die Interpretation von Gordon Sumner alias Sting „Tea In The Sahara“ auf. Dann kommt wieder ein bis an die Grenzen tangierendes Free-Jazz Glanzstück von Kenny Wheeler „Everybody’s Song But My Own“. Das Quartett, bestehend aus Martin Weitzmann (Piano), Nina Hacker (Bass) und Berthold Möller (Schlagzeug), bringt mit dieser Interpretation nochmal eine ganz andere Betrachtungsweise ins Spiel – das Endprodukt ist mitreißend!
CD, 2010, Label: OXOX Records
Elizabeth Ok28.07.2010