Amel Larrieux

“infinite possibilities“

In diesem multistilistischen Gebräu aus Hip Hop, Soul und Jazz wird der Elektrizismus gefeiert. Eingebettet in Computerbeats und Computerbaß, Keyboardsounds und Backing Vocals, ja, in einem Lied ist sogar eine Tabla zu hören, steht der Gesang im Vordergrund. In einigen Tracks werden dann doch noch „echte“ Instrumente herausgekramt, Track ( beispielsweise ist ein reines Jazzstück. Die Musik ist ruhig, es gibt keine Brüche oder Instrumentalsoli. Die Songs sind selfmade, auch die Scheibe wurde von der Larrieux selbst produziert. Auf ihre Musik angesprochen sagt sie selbst: „Man muß dabei weinen. Ich fühle, daß Musik für mich mehr bewirkt als irgendetwas anderes. Sie ist total spirituell und angetrieben von einem Sinn der Verführung, einem Sinn, dem Hörer etwas Gutes und Erhebendes zu geben.“ In ihren Liedern thematisiert die 26-jährige Amerikanerin die Liebe, ansatzweise auch ein wenig Gesellschaftskritik. Für meine Ohren ist das Album zu mainstreamhaft, in den Songs passiert mir zuwenig. Die Stimme der Larrieux ist ein bißchen Weichspüler-like. Und wenn schon elektronische Musik, dann doch bitte konsequent! Die „Naturintrumenten“-Einwürfe haben mich irritiert, auch nach mehrmaligem Hören fand ich den Aufbau der Platte nicht stimmig. Am Besten gefällt mir noch Track 7 mit seinem ungewöhnlichen Rhythmus. Bleibt abzuwarten, was die nächste CD bringt.

CD, 1999, 11 Tracks, Label: Epic, Sony Music

06.09.2001