Barbara Dennerlein

Nachdem uns Barbara Dennerlein mit der spirituellen Bewegung, dem Album Spirital Movement, vertraut machte, ihrer Musik an der großen Kirchenorgel eingespielt, war es ja eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis uns die Organistin wieder mit in ihr Heimstudio nimmt, und eine Solo-CD mit Hammond, Fußbass und ein paar Synthieklängen aufnimmt. Barbara Dennerlein nimmt uns mit auf eine Reise zu ihr selbst, in ihr Inneres. Deshalb gibt es keine röhrende Hammond mit wilden Fingerkunststückchen. Wie beschaulich das Seelenleben ist, kann man fast schon an den Songtiteln ablesen. Alle Stücke stammen von der Organistin, mal mellow, mal bluesy, mal in gewagten harmonischen Verbindungen, die immer wieder aufhorchen lassen. Wer allerdings auf ein reines Hammondorgel-Album gehofft hatte, der wird enttäuscht sein, da die modifizierte und MIDIfizierte Hammond zum Einsatz kommt. Der Fußbass puckert wie ein Kontrabass, mal quietschen Minimoogklänge als Solosound oder Klavierklänge fächern eine Akkordlandschaft auf. Das alles ist sehr geschmackvoll arrangiert. Dass Barbara Dennerlein auf Powerplay verzichtet und den Blick lieber ganz bei sich behält und die Musik intim gestaltet, ehrt sie. Es zeigt die Musik einer Künstlerin, die niemand mehr etwas beweisen muß und die in sich ruht.