Melissa Walker
“i saw the sky“
„I saw the sky“ ist nach „May I feel“ und „Moment of Truth“ die dritte Platte der Sängerin Melissa Walker. In vier Jahren konnte sie die ganze Jazzszene für sich einnehmen, erntete begeisterte Kritiken und gastierte auf allen großen Festivals in Amerika und Europa. Jetzt widmet sie sich unter anderem Klassikern des Great American Songbooks. Harold Arlen, Jerome Kern, Irving Berlin und Hoagy Carmichael seien als Komponisten genannt. Dazu gesellen sich ein paar Kompositionen von den Pianisten Kenny Barron und Shedrick Mitchell Die Arrangements von Drummer Clarence Penn und anderen sind geschmackvoll, besonders die Streicher-Arrangements bei den Balladen „Some Other Time“ und „Return to Me“ sind eine echte Bereicherung. Highlights der Platte sind für mich die Mitwirkung von Piano-Ikone Kenny Barron und Stefon Harris, der nicht nur als einfallsreicher Begleiter und Improvisierender am Vibraphon glänzt, sondern auch beim Bossanova „The Face I Love“ auch zum Marimbaphon greift. Bleibt nur noch, auch über die Hauptperson der CD etwas zu sagen: Mich konnte Melissa Walker bisher noch nicht 100 %ig überzeugen. Dazu ist mir ihre Stimme in den Registern zu unausgeglichen und intonatorisch etwas schwach im tiefen Register. Vielleicht verpasse ich damit das erste Aufleuchten der von vielen als neue Sarah Vaughn gepriesenen Walker.
CD, 2000, 11 tracks, Label: Enja / edel
Angela Ballhorn09.09.2001