Rebekka Bakken

Die norwegische, in Wien lebende Sängerin Rebekka Bakken ist eine Spielerin: sie spielt mit ihrem Image, mit dem anderen Geschlecht ebenso wie mit Worten und Musik und Stimme. „I Keep My Cool“ ist das bisher schönste und einheitlichste Album der Sängerin mit der außergewöhnlichen, charakteristischen Stimme. Eine Stimme, die man tatsächlich aus Hunderten heraushören kann.
Auf dem Cover des neuen Albums schaut uns ein Gesicht an, das an Marlene Dietrich erinnert. In Schwarz-Weiß sieht uns die bestechend hübsche Sängerin, die auch aus ihrer Schönheit Stoff für Geschichten spinnt, cool entgegen. „I Keep My Cool“ sind Songs, die von der Liebe handeln, aber auch vom Leben an sich. Und auch die Liebe ist für Rebekka Bakken ein Spiel, eines mit dem Feuer allemal. Und dieses Thema bietet viele Chancen für sie, sich auszutesten. Dieses Album enthält ganz großartige Songperlen und gibt dem Hörer das Gefühl, dass Rebekka Bakken sich selbst gefunden hat, ihrer Selbst absolut sicher ist. Ihr persönlich liegt „Everything Can Change“ besonders am Herzen –ein Lied geschrieben für den Wiener „Life Ball 2006“, ein Charity Event, das gegen Aids kämpft. Hier und auch in anderen Liedern schwingt eine melancholische Nachdenklichkeit mit, die Rebekka Bakken sehr gut steht. In „Hard to be a loser“ zeigt sie gar ihre bluesige, rockige Seite.
Die Grenze zwischen Spiel und Ernst verläuft sehr schmal – Rebekka Bakken ist eine intelligente, schlaue Frau. Sie lediglich auf gutes Aussehen und Stimme zu reduzieren, wäre ein absolutes Missverständnis. Ein schönes, ausdruckstarkes Album.