Aino Löwenmark

Aino Löwenmark hätte mit ihrer Partnerin Hanmari Spiegel und ihrem Duo Fjarill auch weiterhin internationale Erfolge feiern und alles beim Alten lassen können, wenn da nicht diese innere Stimme gewesen wäre: „Ich hatte das Gefühl, dass es noch andere kreative Facetten in mir gibt, die sich ausdrücken wollten“, erklärt die Sängerin und Pianistin ihre Motivation, ihr erstes Soloalbum „Human“ zu veröffentlichen. Ein neuer Ansatz musste her, und der kam zum einen mit der Hinzunahme neuer Musiker und mit dem Einsatz neuer Instrumente: was bei Fjarill meist ein Mix aus Klavier, Geige und Stimme war, wurde nun um Flügel, Cello, Kontrabass, Percussion, Wurlitzer- und Rhodes-Piano, Hammond-Orgel, E-Gitarre und einer Art Singender Säge erweitert. Außerdem beteiligte sie ihren Partner, den Schlagzeuger Jürgen Spiegel an der Komposition und wandelte die eigene Wohnung in ein Studio um, um mit ihm ein halbes Jahr lang an den neuen Songs zu arbeiten – ein weiterer Unterschied zur eher intuitiven Arbeitsweise mit Fjarill. Das Ergebnis sind zehn Songs vor allem in schwedischer Sprache, aber auch in Englisch und Deutsch, die vom „Mysterium, Mensch zu sein“ handeln. Dazu gehören ein hoffnungsvoll stimmender Opener („The Song“), ein zauberhaftes Schlaflied („Sov Nu“), ein ansteckend fröhliches, gar ekstatisches „Halleluja“, Experimentelles („Human“), das A Cappella Stück „Gehöre Zu Dir“ und überhaupt: Songs, in denen Löwenmark vor allem ihre Spiritualität und Liebe ausdrückt, gefühlvoll begleitet von Spiegel, Sandro Giampietro (Gitarren), Friedrich Paravicini (Cello, Orgeln) und Omar Rodrigues (Kontrabass). Eine reichhaltige Songsammlung, die weitere Facetten einer interessanten Musikerin zeigt.

MELODIVA CD Tipp Februar 2016