Izo Fitzroy
“How The Mighty Fall“
Drei Jahre nach ihrem Debütalbum „Skyline“ legt Soulsängerin und Pianistin Izo Fitzroy mit einer Platte nach, der man höchstens vorwerfen könnte, dass sie fast zu perfekt ist. Auf „The Mighty Fall“ zieht die stimmgewaltige Londonerin alle Register ihres Könnens – umso erstaunlicher, weil sich Fitzroy 2018 einer Operation an den Stimmbändern unterziehen musste und es für längere Zeit nicht klar war, ob sie jemals wieder würde singen können. Aber nun ist sie zurück, stärker als zuvor: Mit der Power und Hingabe einer Joss Stone (manche verglichen Fitzroy schon mit Aretha Franklin) huldigt sie mit ihren elf neuen Songs vor allem den Siebziger Jahren. Erdiger Blues und Soul mit Gospel- und Funk-Elementen bestimmen die Stücke, von denen kein einziges den Eindruck eines „Füllers“ erweckt. Von der starken Ansage im Opener („Ain’t here for your pleasure”) bis zum melancholischen Schluss mit „When the Wires are down“ ist Izo Fitzroy superpräsent, souverän und leidenschaftlich. Dass „How the Mighty Fall“ auch so etwas wie eine Abrechnung ist – das Album entstand nach der Trennung von ihrem langjährigen Partner -, blitzt zwar in mehreren Songs auf („Give me a Moment“, „Liftin me“), wirkt aber dank Izos unbändiger Energie nie bitter, sondern wie ein aufbauendes Statement an sich selbst und andere in ihrer Situation. Einziges Manko: Die Begleitmusiker spielen ein bisschen zu glatt und vorhersehbar. Bleibt zu wünschen, dass Izo Fitzroy bald eine coole Band um sich scharen wird.
CD, 2020, 11 Tracks, Label: Jalapeno Records
Christina Mohr11.05.2020