The Composers' Orchestra Berlin

“Holding Pattern“

Das Composers’ Orchestra Berlin, kurz COB, ist ein ungewöhnliches Orchesterprojekt unter der Leitung von Hazel Leach. Das Konzept: Die über 20 Mitglieder sind ausführende Musiker*innen und Komponist*innen zugleich, und es gibt keine feste Besetzung. Jede*r Komponist*in kann aus einem „Pool“ von Instrumenten wählen. Es gibt keine Ausschlusszonen, sodass ein genre-übergreifendes Repertoire geschaffen wird, in dem alle möglichen Stile – Klassik, Jazz, Weltmusik, Pop oder Neue Musik – kombiniert werden dürfen und sollen. Seit der Gründung Ende 2010 hat sich das Orchester einen festen Platz in der Berliner Jazz-Szene erarbeitet und ist auch international etabliert. Jetzt ist das neue Album „Holding Pattern“ (deut.: Warteschleife) erschienen. Der Titel ist einem Stück von Hazel Leach entlehnt, die sich auf einem Flug nach London über den schönen Ausblick freute, aber auch über die Vielzahl von Flugzeugen in der Luft wunderte. In der Rückschau passt es treffend zum Zustand des Orchesters im Lockdown. Überhaupt wurden viele der zehn Stücke auf der Platte während dieser Zeit geschrieben. Da gibt es den ungetanzten Tango als Synonym für ein Leben im Stillstand, das dennoch weitergeht. Einen etwas anderen Maskenball, auf dem keine Begegnung möglich ist. Das Stück der Posaunistin Anne Dau („Jetzt, schon und noch“) will uns daran erinnern, im Hier und Jetzt zu leben. Kreativer Jazz at its best.

CD, 2022, 10 Tracks, Label: JazzHausMusik

Mane Stelzer

05.05.2022