5K HD

“High Performer“

Ein Nachzügler, der mir im September letzten Jahres durchgerutscht ist: das zweite Album der Formation 5K HD um die österreichische Musikerin Mira Lu Kovacs (Schmieds Puls). Die Band hatte sich 2016 aus einer Zusammenarbeit Kovacs´ mit dem im Umfeld der JazzWerkstatt Wien entstandenen Quartett Kompost 3 entwickelt und wurde nach ihrem Debüt „And To In A“ (2017) prompt für den FM4-Award und den Amadeus Austrian Music Award nominiert. Im letzten Herbst setzte die fünfköpfige Band zum nächsten Sprung an und veröffentlichte „High Performer“. „Jazz auf Heroin“, „ein eingängiges und auf euphorische Art verstörendes Pop- und Hochkulturexperiment“, wie es im beiliegenden Infotext über das Bandprojekt heißt, erklärt schon ziemlich genau die Musik. Die Rollen der Instrumente werden munter getauscht, Sounds werden verfremdet und neu gefunden, Rhythmen zerhackstückt, futuristische Soundtexturen gewebt, und über allem schwebt Kovacs großartige Stimme. In ihren Texten spiegelt sich unsere Leistungsgesellschaft, in der die Reichen immer weniger dazu bereit sind, ihren Besitz zu teilen und ständige Vergleiche mit anderen dazu führen, dass wir zum „high performer“ werden. Und es geht um die Suche nach den Dingen und Lebenseinstellungen, die wirklich glücklich machen. Orchestriert in einer hippen Musik, die auf Popfestivals ebenso abgefeiert wird wie von Jazzpublikum.

CD, 2019, 10 Tracks, Label: Ink Music

Mane Stelzer

29.01.2020