Nicole Johänntgen

“Henry“

Die charismatische, in Zürich lebende Saxophonistin Nicole Johänntgen steht seit 22 Jahren auf der Bühne und spielt den Jazz mit Herzblut. In diesem Jahr verbrachte sie ein halbes Jahr in den USA. Sie erhielt ein Stipendium der Stadt Zürich, welches 2 mal jährlich für einen Aufenthalt von Musikerinnen und Musikern in New York vergeben wird. So verbrachte sie den Frühling und Sommer von März bis September in der Orchardstreet an der Lower East Side. In dieser Zeit komponierte sie unter anderem 7 Stücke, eine Hommage an ihre Familie und den Vater und Posaunisten Heinrich „Henry“ Johänntgen. Hierfür widmete sie sich erstmals dem Klang der Tuba in Verbindung mit Posaune und Schlagzeug. Im Mai fuhr sie nach New Orleans, um mit den Musikern 
Jon Ramm – trombone
, Steven Glenn – sousaphone, 
Paul Thibodeaux – drums

 die Stücke live im Word of Mouth Studio in der Haupstadt Louisianas live an einem Tag aufzunehmen. Die EP „Henry“ ist nun nach ihrer Rückkehr in die Schweiz erschienen. Beim Titelstück „Henry“ beginnt die Tuba und nach und nach setzen Sax, Posaune und Schlagzeug ein. Es groovt und rumpelt, pustet und schmettert, dass es eine Freude ist. Unüberhörbar sind die stilistischen Einflüsse des New Orleans Jazz, von dem sie sich hat inspirieren lassen, und die von Lebensfreude und Spaß beschwingt sind. Das Zusammenspiel der Musiker klappt bestens, gegenseitig treiben sie sich in ihrer Spielfreude an und gestalten die Melodie- und Groove-lines der Kompositionen. Neben den groovigen, schnelleren Titeln gibt es aber auch ruhige Balladen wie z.B. „Oh yes my friend“, bei dem Tuba und Posaune einen leisen Marsch beginnen und das Saxofon sich wie beim Gespräch unter Freunden einvernehmlich einbringt, es würde auch zu einem funeral march passen. Beim letzten Stück „Take the Steam Train“ nimmt die Band noch einmal Fahrt auf und lässt ordentlich Dampf ab! Sehr gelungen!

CD, 7 Tracks, Label: Vertrieb über www.Nicolejohaenntgen.com

Hildegard Bernasconi

01.11.2016