Folk'Avant

“Gryningsland“

Folk’Avant mit „Gryningsland“ und Liedern wie aus Feengeschichten, das ist Impressionistisches mit expressionistischen Anklängen. Folk ist eigentlich Volksmusik und muss nicht unbedingt an Hochschulen studiert werden. Das authentische von Autodidakten ist wichtiger Teil der Überlieferung von Liedgut. Doch das Trio Folk’Avant kommt von der Königlichen Musikakademie in Stockholm und hat Kompositionen mit traditionellen und experimentellen Elementen im Repertoire. Anna Wikenius ist Sängerin und Komponistin, Maija Kauhanen ist Konzertkantelespielerin und Anna Rubinsztein ist Fiddlespielerin. Die drei stammen aus Schweden und Finnland und nennen sich Folk’Avant mit ihren Eigenkompositionen modern skandinavischen Folks. Ein Sommertag, die Hoffnung, die Stadt Budapest, Instagram im Internet oder Träumer gehören zum Themenpotpourri im Harmoniegesang der drei Frauen und ihrer Debut-CD „Gryningsland“. Dieses Wort bedeutet Tagesanbruch, Morgendämmerung. Über das Lied „Ljusmontör“ (Light Maker) notieren die Musikerinnen im Booklet: „The old tales talk about a tiny lightmaker, with eyes made of glass. He is said to find lost things under the snow and can move between day and night, time and space„. „Gryningsland“ bietet Melodien und Lyrics aus dem zauberhaften Skandinavien von Musikkünstlerinnen, die vielleicht mit Feen verwandt sind. Folk’Avant als weibliche Elementargeister mit Feengaben in Wäldern, Grotten und Quellen der Fantasie. Musik, mit der man sich gedanklich und gefühlsmäßig in nordische Geschichte und Geschichten der rätselhaften Vergangenheit, der abgelegenen Zeitlosigkeit und der seltsamen Visionen treiben lassen kann. Dazu verleitet besonders die auf Altertümlichem basierende, als meditativ bekannte griffbrettlose Kastenzither Kantele. Von den Musikerinnen sind auch die Gruppen Okra Playground, Mari Kalkun & Runorum und Kongero zu erkunden.

CD, 2017, 10 Tracks, Label: Nordic Notes

Tina Karolina Stauner

16.08.2017