Lill Picard

Schon mal vorab, der CD Titel „Grendselos“ (Grenzenlos) ist voll und ganz getroffen. Die Liedermacherin Lill Picard setzt sich in ihrem Debut-Album schamlos über alle musikalischen Grenzen hinweg und das kommt lustvoll und spritzig rüber. Rockige Sounds und Rhythmen wechseln sich ab mit sanften Jazzharmonien und auch Funk-Grooves. Diese sind sehr achtsam zu den Texten ausgewählt worden.
„Zwei war ich, als du ein Keuschheitsgelübde abgelegt hast. Mit vierzehn wurde ich dir anvertraut von meinen Eltern.“ Finde in ihren Texten eine grenzenlose Sprache, die mich betroffen werden lässt und mich zugleich hoffnungsvoll stimmt. Die Luft zum Atmen fehlt ihr so gar nicht, wenn sie in ihren Liedern unter anderem über „Monsieur Normal“, „Verhext“, „Ich dich auch“ oder „Feuer der Nacht“ singt.
Keine Frage, sie hat Selbstvertrauen und die kommt in ihrer Musik zum Ausdruck und wird sicherlich viele HörerInnen beeindrucken. Lill Picard hat genug Selbstvertrauen, alleine in der Nacht für sich Klavier zu spielen und zu singen. Doch dann sollte sie am Tag und bei Nacht viel mehr rausgehen, um ihr Publikum zu berühren. Mit ihrem Album „Grendselos“ wird ihr das hoffentlich gelingen.