Stephanie Lottermoser

Der Titel „Good Soul“ der bayerischen Jazzmusikerin Stephanie Lottermoser verrät schon eine gute Portion Ehrgeiz. Denn mit diesem Titel muss sie „Butter bei die Fische“ geben – zeigen, dass der Name auch Programm ihrer Musik ist. Das dritte Album der Ausnahmemusikerin aus München beinhaltet zum größten Teil Instrumentalmusik, die, bis auf zwei Stücke, aus der Feder der Jazzmusikerin stammt. Diese Stücke sind so arrangiert, dass das Saxofon dominiert. Lottermoser entlockt ihrem Lieblingsinstrument einen klar umrissenen Ton, der eher den Rhythmus scharf und präzise unterstützt als die melodischen Linien. Auch in ruhigen Songs, wie in der Ballade „Chet“, dominiert ihr klar konturierter, rhythmisch präziser Ton. Die Cover-Version von „You Make Me Feel Like A Natural Woman“ (Track 7) zeigt dann, dass Lottermoser das Zeug zu einer veritablen Soulmusikerin hat. Mit weichem, rauchigem Timbre singt sie in diesem Song und artikuliert intonationssicher. Da bekommt man Gänsehaut, weil wirklich „Good Soul“ zu hören ist, der sich lässig ins Ohr schmiegt. Fazit: kein Soul im klassischen Sinne, aber hörenswert.