Her

Die City-Country-Haudegen mit ihrer famosen Frontfrau Monique Staffile haben wieder zugeschlagen: Etwas mainstreamiger klingt das Resultat – wollte ich gerade schreiben, da kriegt der Song urplötzlich einen überraschenden, witzigen Drall in eine ganz andere Richtung! Ein Elektro Rock-Song mutiert urplötzlich zum Hiphop („Gold“), die eher ruhige Liebesballade „Separately“ wird mit quäkigem Megafon-Sound gesungen, die zunächst arg patriotisch daherkommende Dancenummer „America“ endet mit dem „Star spangled Banner“ – in billigstem Kofferradio-Sound… da ist es wieder, das Augenzwinkern, das die durchweg selbst komponierte Musik von HER ausmacht. Die Texte gewohnt white trashig, Trailer Queen-mäßig: Was macht man, wenn man ungewollt schwanger wird? OK, dann hat man eben mal was ganz Eigenes („Mine all mine“). Oder wenn man den Verflossenen als „Arschgeweih“ lebenslang mit sich rumtragen muss („Tramp Stamp“)? Nun, man zieht eben die Jeans etwas höher, und man selber sieht es ja sowieso nicht, also alles in bester Ordnung. Alles vorgetragen mit girlie-frecher Stimme, als würde es der besten Freundin brühwarm erzählt… jammern ist nicht in Hers Kosmos. So was von sympathisch, intelligent, professionell, die CD: ein herrlicher Spaß!