Lisbee Stainton

Mit „Go“ ist Lisbee Stainton eine durchaus runde Pop Scheibe gelungen – sehr gut produziert und durchwegs schön anzuhören. Ihr drittes Album kommt im typischen Gewand der neuen Generation englischer Singer/SongwriterInnen daher; was nicht bedeuten soll, dass es vorhersehbar wäre. Ganz im Gegenteil: auf den zehn „offiziellen“ Titeln und zwei zusätzlichen Bonustracks gibt es eine Menge zu erleben. Wie zu erwarten ist auf der CD der für britische Popmusik typische starke Folk-Einschlag bei allen Titeln deutlich zu hören. Auch klingen die Songs erwachsener, als man es der 23 Jahre jungen Sängerin zutrauen würde. In jedem Lied gibt es eine Kleinigkeit zu entdecken: verschiedenste Instrumente – von Ukulele und Banjo über Lap Steel und 8-saitiger Gitarre bis zur Querflöte und Farfisa, bereichern mit ihren vielen schönen Klängen die Musik. Die im aufwändigen Satz, chorisch gesungenen Begleitstimmen verleihen den Songs außergewöhnliche Tiefe und Wärme und erinnern so manches Mal an Queen. Lisbee gibt sich offensichtlich Mühe, den Songs mit ihrer ebenmäßigen Stimme Leben einzuhauchen und so entstehen im Kopf des Hörers auch die Bilder zu ihren Geschichten. Die Texte – alle im grafisch nett gestalteten Booklet nachzulesen – sind phantasiereich und lassen trotzdem Raum für Interpretationen. Zudem zeigt sich die Sängerin als flexible Multiinstrumentalistin und auch die Mitmusiker leisten ihren Beitrag und liefern eine abwechslungsreiche Untermalung der Gesangsmelodien. Lediglich Ecken und Kanten sucht man vergebens, was aber nicht weiter stört. Absolut empfehlenswert!