Frida
“Freedom Of Flight“
„Experimental Jazz Pop Crossover“ nennt die Band ihren Stil und vergleicht ihn mit einer Frau namens Frida, die die Stimmungen wie ihre Frisur wechselt. Frida, das sind die Sängerinnen Mascha Corman, Sara Decker und Julia Ehninger, die sich mit dem Bassisten Conrad Noll und dem Schlagzeuger Jeroen Truyen zusammengetan haben. Das bestimmende Merkmal des Quintetts ist das Fehlen eines Harmonieinstruments – wenn wir mal von den drei großartigen Stimmen absehen. Doch gerade das macht den Reiz aus. Im Kern a cappella, mit den erweiterten Möglichkeiten einer Rhythmusgruppe. Beim Opener z.B. braucht es ein paar Takte, bis ich im A Cappella-Auftakt den Britney Spears-Hit „Baby One More Time“ erkenne. Spielerisch sezieren die fünf die vorliegenden Elemente der Vorlage, wechseln zwischen ausdrucksstarkem Sologesang und perfektem mehrstimmigem Gesang, werden dann zunehmend von Bass und Drums dezent jazzig begleitet. In der außergewöhnlichen Liedauswahl findet sich ein weiterer neu vertonter Popsong: „Time After Time“ wird seiner Eingängigkeit mit einer raffinierten Rhythmik beraubt und verjazzt. Daneben gibt es Lyrik von Emily Dickinson und Mascha Kaléko und eigene Kompositionen rund um das Thema Freiheit. Wer Experimente liebt und genau zuhört, wird an den 8 Tracks ihre/seine Freude haben.
CD, 2020, 8 Tracks, Label: Jazzsick Records
Mane Stelzer26.12.2020