Composer’s Orchestra Berlin
“Free Range Music“
Noch ein Großprojekt: das erste Album des Composer’s Orchestra Berlin, das Ende 2010 von der Komponistin und Dirigentin Hazel Leach gegründet wurde. Der Name ist Programm: sage und schreibe 22 MusikerInnen – unter ihnen Katja Braun, Susanne Paul, Ruth Schepers, Meike Goosmann, Edith Steyer, Abigail Sanders, Pauline Boeykens, Fee Stracke und Lucia Martinez – spielen Kompositionen, die von einigen selbst stammen. Auch der Albumtitel verweist auf das Konzept: es gibt keine feste Besetzung und auch die Stile sind nicht wirklich festgelegt und dürfen munter kombiniert werden („free range“ kann mit „freilaufend“ übersetzt werden). Empfehlenswert ist, die Liner Notes der KomponistInnen im Booklet zu lesen, und schon kann’s losgehen mit dem Kopfkino. Leach’s Opener hat als Hintergrund das Flüchtlingsdrama nach dem Zweiten Weltkrieg, aber auch Profanes wie ein endloser Verkehrsstau, das unausgesprochene Tanz“verbot“ in Jazzclubs oder die Eisbearbeitungsmaschine, die in der Pause eines Eishockeyspiels die Eisfläche bearbeitet, waren Inspirationsquellen für die MusikerInnen. Nicht nur für Jazzfans interessant.
MELODIVA CD Tipp Mai 2014
CD, 2014, 10 Tracks, Label: Jazzhausmusik
Mane Stelzer02.06.2014